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Das Unbefleckte Herz Mariens, Unsere Hoffnung
von
Bruder Ernest, C.S.C.
Imprimatur
Hochw. Leo A. Pursley, D.D.
Bischof von Fort Wayne
1957
An einem heißen Tag im Mai 1917 hüteten drei kleine Hirten ihre Schafe in den Bergen Portugals in einer Höhle namens Cova da Iria. Der Himmel über ihnen war klar und blau. Keine einzige Wolke war zu sehen. Die Sonne schien direkt auf sie herab, denn es war Mittag. Dann vernahmen sie einen vertrauten Laut. Die Glocke in der Dorfskirche erläutete für das Angelus-Gebet.
Die drei Kinder, Jacinta, ein siebenjähriges Mädchen, Francisco, ihr Bruder, ein Junge im Alter von neun Jahren, und Lucia, zehn, knieten sich sofor hin und fingen an, den Rosenkranz zu beten. Doch dies war ein so schöner Tag, daß die Kinder nicht den ganzen Rosenkranz beten wollten, und so beteten sie nur „Vater Unser, Gregrüßet seist Du, Maria, Gegrüßet seist Du, Maria, Ehre dem Vater.“ Dann waren sie für die erste Dekade bereit. Auf diese neue Art brauchten sie nur zwei Minuten, um den gesamten Rosenkranz zu beten! Doch plötzlich gab es einen großen Lichtblitz, noch heller als ein Gewitterblitz. Die Kinder sahen auf und sahen sich um. „Da könnte ein Sturm aufkommen. Holen wir die Schafe und gehen wir heim,“ meinte Francisco. Die Mädchen waren einverstanden, und schon bald gingen sie mit ihren Schafen den Hang hinunter und waren auf dem Heimweg. Als sie am Fuße des Hügels ankamen, sahen sie einen zweiten großen Blitz. Er war noch heller als der erste. Sie hielten inne und hatten große Angst. „Guck!“ sagte Lucia und zeigte auf eine kleine Eiche.
„Ich bin gekommen, um euch zu bitten, hier sechs Monate lang immer am 13. jedes Monats um dieselbe Zeit herzukommen. Im Oktober werde ich euch sagen, wer ich bin und was ich von euch möchte.“ Dann fragte Lucia die Frau, ob sie in den Himmel kommen würden. Sie waren glücklich, als die Frau ihnen dies bejahte. „Kinder, betet den Rosenkranz immer sehr andächtig“ sagte die Dame, und dann verschwand sie. „Wir dürfen niemandem von dieser Frau erzählen. Keiner wird uns glauben,“ meinte Lucia. Die anderen stimmten ihr zu. Dann nahmen sie ihre Schafe und gingen heim, obwohl es eigentlich noch viel zu früh war.
Jacinta befürchtete jedoch, daß ihre Mutter sie bestrafen würde, weil sie schon heinkam, und deshalb erzählte sie ihr von der lieben Frau. „Du lügst!“ schrie ihre Mutter sie an. Frau Marto, die Mutter von Jacinta, lief sofort zu Lucias Haus und berichtete alles, was die Kinder ihr erzählt hatten. Lucia hatte ihrer Mutter aber kein Wort gesagt, und diese schien sehr erstaunt. „Lucia, sag mir, belügen mich meine Kinder?“ „Nein, sie lügen nicht. Es stimmt alles!“ „Sprich ja kein Wort mehr davon!“ schimpfte ihre Mutter und eilte aus dem Haus. Lucias Mutter, Maria, lief schnell zu ihrem Pfarrer und erzählte ihm alles. Dieser versuchte, sie zu beruhigen, aber sie bestand darauf, daß ihre Tochter lüge. Dann ging sie schnell wieder nach hause und laß Lucia die Leviten. Doch dies brachte Lucia nicht dazu, was sie erlebt hatte zu leugnen.
![]() Die drei Kinder brachten große Opfer dar und taten viel Buße, um arme Seelen von der Hölle zu bewahren. Der 13. Juni war ein heiterer Tag, aber das interessierte die Kinder eigentlich nicht. Es war der Tag, an dem sie die liebe Frau laut ihres Versprechens wiedersehen würden, und deshalb suchten sie wieder dieselbe Stelle auf, an der sie ihnen das letzte Mal erschienen war. Dort warteten bereits 60 andere Leute. Die Kinder knieten sich hin und fingen an, den Rosenkranz zu beten. Als sie damit fertig waren, standen sie auf und bürsteten sich den Staub von den Kleidern. „Da kommt die liebe Frau!“ rief Lucia und rannte den Hügel hinunter zu der kleinen Eiche. Die anderen folgten ihr. Ja, es war die liebe Frau. Sie trug wieder die gleiche Kleidung, und sie schien erfreut zu sein, die Kinder wiederzusehen. „Was soll ich tun?“ fragte Lucia bittend.
„Ich möchte, daß ihr wieder am 13. des nächsten Monats hier herkommt, und, daß ihr jeden Tag den Rosenkranz betet.“ Dann fügte sie etwas hinzu, daß die Kinder noch nie vorher gehört hatten. „Nach dem Gloria Patri jeder Dekade, sagt, ‚O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden; bewahre uns vor dem Feuer der Hölle; erbarme Dich der Seelen im Fegefeuer, vor allem denen, die es am meisten bedürfen.‘“ „Ich möchte Sie bitten, uns in den Himmel zu holen“, flehte Lucia. „Francisco und Jacinta werde ich bald holen. Du aber mußt auf Erden bleiben. Jesus möchte, daß du mich bekannt machst und die Menschen dazu bringst, mich zu lieben. Er will in der Welt Andacht an mein Unbeflecktes Herz errichten.“
„Wenn die Leute tun, was ich euch sage, dann werden viele gerettet werden, und es wird Frieden geben. Ich verspreche, denjenigen zu ihrer Todesstunde mit den Heilsgnaden beizustehen, die am ersten Samstag im Monat, fünf fortlaufende Monate lang, zur Beichte gehen, die Heilige Kommunion empfangen, fünf Dekaden des Rosenkranzes beten und mir fünfzehn Minuten lang Gesellschaft leisten, indem sie die Rosenkranzgeheimnisse betrachten, mit der Absicht, mir Sühne zu leisten,“ sagte die schöne Frau und schwebte langsam in Richtung Osten. Dann richtete sich der Bürgermeister (ein übler Freimaurer) gegen die Kinder. Er war kein guter Mensch. Er konnte mit Religion und Kirche nichts anfangen. Er zwang die Eltern von Lucia, Jacinta und Francisco, sie vor Gericht zu bringen. Dort versuchte er sein bestes, die Kinder dazu zu bringen, ihm die Geheimnisse zu verraten, die die liebe Frau jedem der Kinder anvertraut hatte, als sie ihnen im Juli erschienen war. Als sie ihm nichts verraten wollten, wurde er böse und schickte sie fort! Doch am Morgen des 13. Augusts kam der Bürgermeister, Arturo, in einer eleganten Kutsche zur Hütte der Martos. „Ich möchte, daß ihr mit mir zu dem Wunder fahrt,“ sagte er und versuchte dabei, angenehm zu wirken. „Wir können ganz gut zu Fuß gehen,“ erwiderte ihm Lucia.
„Ihr müßt aber erst zum Haus des Priesters gehen; ihr werdet also zu spät zu der Frau kommen, es sei denn, ihr fahrt mit mir mit,“ beharrte Arturo. Letztendlich entschlossen sich die Kinder dann doch, mitzufahren, und sie fuhren zum Haus des Priesters. Als sie dort fertig waren, gingen sie in die Kutsche zurück, doch dann fuhr sie der Bürgermeister zu seinem Haus anstatt zu der Höhle! Als der gemeine Mann die Kinder in seinem eigenen Haus hatte, sagte er ihnen, er würde sie in einem Faß mit Öl kochen! Er befahl dem Gefängniswärter, Jacinta als erste dranzunehmen. Der kam nach einigen Minuten wieder und fragte, wer als nächster an der Reihe sei. Es war Francisco. Damit war Lucia allein. „Ich werde es Ihnen nie sagen,“ fauchte Lucia. „Weg mit ihr!“ schrie Arturo. Lucia wurde in ein leeres Zimmer gesteckt. Doch da waren auf einmal Jacinta und Francisco; sie knieten und beteten! Sie waren nicht im Öl gekocht worden, wie es der Gefängniswärter behauptet hatte! Am 15. August waren die Kinder wieder zu Hause, gesund und munter. Sie waren über den 13. gefangen genommen worden, damit sie die liebe Frau an diesem Tag nicht sehen konnten. Sie glaubten ihr aber immer noch. Nach der Messe des darauffolgenden Sonntags führten Lucia, Francisco und dessen Bruder John die Schafe auf die Weide. Auf einmal fühlte Lucia, daß die liebe Frau kam. Sie bat John darum, Jacinta schnell zu holen. Sie war kaum angekommen, als die Frau erschien.
![]() Unsere Liebe Frau von Fatima kam, um Andacht an das Unbefleckte Herz Mariens zu verbreiten. Sie hat uns gebeten, jeden Tag den Rosenkranz zu beten und immer das Braune Skapulier zu tragen „Geht zur Cova da Iria am 13. des nächsten Monats. Betet sehr viel! Bringt viele Opfer dar für Sünder.” Dann war die Frau wieder verschwunden. Am 13. September kamen mehr als 30.000 Menschen zu der Höhle, um zu sehen, was passieren würde. Auf einmal war eine weiße Kugel am Himmel zu sehen, die auf sie zukam. Dann formte sich ein dünner weißer Dampf über der kleinen Eiche, und es fielen weiße Blumen vom klarblauen Himmel. Dann erschien die Frau den Kindern. Alle sahen, wie Lucias Lippen sich bewegten, aber niemand hörte auch nur ein Wort von dem, was sie sagte! Am späten Nachmittag des 12. Oktobers brach ein Sturm über Fatima aus. Bald waren alle Straßen dick mit Matsch überdeckt. Doch trotz des Regens und des Matsches kamen 70.000 Leute, um das Wunder zu erleben, das die liebe Frau für diesen Tag versprochen hatte. Als Lucia, Francisco und Jacinta um elf Uhr dreißig ankamen, fing Lucia an, laut den Rosenkranz zu beten, und all die anderen beteten mit ihr. Um genau zwölf Uhr hörte Lucia auf zu beten. „Da kommt sie! Sie kommt!“ Alle sahen weißen Dampf, wie Weihrauch, der sich um die Kinder bildete und in die feuchte Luft aufstieg. Aber sie konnten die Frau nicht sehen. „Ich bin die Liebe Frau des Rosenkranzes. Ich möchte, daß ihr den Leuten sagt, sie sollen hier eine Kapelle erbauen, und jeden Tag den Rosenkranz beten.“ Dann sahen alle, wie die Wolken sich auflösten und die Sonne wie eine große Scheibe weißen Feuers auftauchte. Die Kinder aber hatten eine Vision der Heiligen Familie. Dann erschien Unsere Liebe Frau als Unsere Liebe Frau der Schmerzen, und neben ihr stand Jesus. Er machte das Kreuzzeichen über die Leute. Dann erschien Unsere Liebe Frau als Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel. Sie hatte eine Krone auf, und das Jesuskind stand auf ihrem Knie.
Doch während die Kinder sich dieser drei wunderbaren Visionen erfreuten, sahen die anderen um sie herum etwas, das sie nie vergessen würden. Die Sonne begann sich zu drehen, wie ein Feuerwerk. Dann hielt sie ungefähr eine Minute lang an, aber kreiselte dann mit noch größerer Heftigkeit weiter. Dies hinterlies große bunte Schweife am Himmel. Dann stürzte sie direkt auf die Menge! Dann hörte man Schreie! Manche flehten Unserer Liebe Frau an, sie möge sie retten! Andere beteten laut den Akt der Reue. Zehn Minuten lang kreiselte und tanzte die Sonne umher. Dann ging sie wieder an ihren ursprünglichen Ort zurück und strahlte hell. Das große Wunder war vorbei! Jetzt zweifelte keiner mehr an der Erscheinung Unserer Lieben Frau von Fatima! Viele fingen an diesem Tag damit an, christlicher zu leben
*Der ursprüngliche Titel dieses Buches von Bruder Ernest, C.S.C, ist Eine Geschichte Unserer Lieben Frau von Fatima. Der Webmaster hat diesen Titel in Die Geschichte Unserer Lieben Frau von Fatima umbenannt. Der Inhalt des Buches von Bruder Ernest auf dieser Webseite ist jedoch mit dem seines ursrpünglichen Buches identisch. Die historischen Bilder und deren Beschreibungen stammen nicht aus dem Buch von Bruder Ernest, sondern sind vom Webmaster eingefügt worden.
"... am Ende wird mein Unbeflecktes Herz triumphieren. “ –Unsere Liebe Frau von Fatima, 1917 A.D. |
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Pius IX., Enzyklika Ingravescentibus Malis, Über den Heiligen Rosenkranz der Seligen Jungfrau Maria |
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